In Vorbereitung auf die neue Saison, die am kommenden Sonntag beginnt, hatten wir Gelegenheit mit dem Vorsitzenden und Mitbegründer der Sportfreunde zu sprechen. Er freut sich insbesondere auf die 33 Jahre Feier des Vereins, blickt stolz auf die Vergangenheit, zeigt aber auch auf was noch zu verbessern ist.
RWB: Lieber Thorsten, vielen Dank für deine Zeit. Die neue Saison steht vor der Tür. Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der 33 Jahre Feier der Sportfreunde Rot-Weiß Beuel. Was bedeutet es für dich als Gründungsmitglied in diesem Jahr dieses Jubiläum zu begehen und das als Vorsitzender?
Kufahl: Der Verein wurde vor 33 Jahren gegründet, am 28.1. 1989 mit anderen Jugendtrainern eines Nachbarvereins bei welchem wir einige Jahre verbracht hatten. Hier wurde die Jugendabteilung vom Hauptverein finanziell hintergangen und die Idee eines hauptsächlich die Jugend im Vordergrund stehen zuhaben wuchs.
Nach einigen Anläufen bei Nachbarvereinen der Entschluss etwas eigenes zu machen. Nach der Anmeldung beim Verband versuchten zwei Clubs durch Einsprüche die Gründung zu verhindern. Es gab aber auch teilweise Unterstützung. Wir hatten die Auflage zwei Jahre keine Mitglieder von bestandsvereinen Aufnahmen zu dürfen – bis heute einmalig im FVM.
Nach einen Frühstück mit den damaligen Verbandspräsidenten Egidius Braun konnte einige Dinge ausgeräumt werden und die Auflage fiel weg. Mit zwei Jugendteams und einer Senioren begann das Abenteuer auf den Sportplatz Finkenberg. Nun feiern wir unser 33 jähriges Bestehen und sind voll etabliert. Das macht mich stolz.
RWB: Wie siehst du die Entwicklung im Verein, gerade in Puncto Jugend, wissen, dass wir seit vielen Jahren mal wieder eine A-Jugend haben werden?
Kufahl: Die Entwicklung ist seit ca. fünf Jahren in unserem Rahmen gut. Durch das Ehepaar Schlösser wurden jüngere Jugendteams entwickelt und die Abteilung ist mittlerweile recht stabil. Wir möchten weiterhin der kleine Familienverein sein und jungen Menschen im Ehrenamt Fußball einen Start bieten können. Der Torhüter der A-Jugend Moritz Berg startet einen Jugendtrainerkurs und übernimmt diese Jahr die F-Jugend. Das ist alles in allem eine sehr erfreuliche Entwicklung. Wir wachsen von innen heraus.
RWB: Ein Blick auf die Senioren. Trainer Wolfgang Jebing ist zurück und hat die Mannschaft vor dem Abstieg bewahrt. Was ist in dieser Saison drin?
Kufahl: Trainer Wolfgang Jebing gehört seit Jahren im Bereich Beuel Hangelar zu den bekanntesten Gesichtern der Kreisliga. „Wolle“ ist zum dritten Mal Coach bei uns! Vor ca. fünf Jahren brachte er das Team wieder in die C-Liga zurück. Durch den gesundheitsbedingten Ausfall von Michael Sorychta Anfang 2022 hat er sich nicht lange bitten lassen und hat die doch noch immer recht junge Truppe in sicheres Fahrwasser gebracht. Die Jungs wollten unbedingt mit Wolle weitermachen, welches auch dem Wunsch des Vorstandes entsprach. Es scheint eine gute Mischung sich zusammen zu finden und der Zusammenhalt ist top! Zusammen mit Kapitän Lars Fricke als neuem Verantwortlichen für die Senioren und dem Urgestein Rainer Sünkler und seiner Betreuung stehen wir gut da! Auf diesem Wege nochmal ein großes Dankeschön an Michael Sorychta, der einen guten Mannschaftsgeist zu verantworten hat. Dies ist für einen kleinen Club enorm wichtig! Was in der neuen Saison möglich ist, wird die Zeit zeigen. Wir haben eine starke Truppe, jedoch sind viele unbekannte Mannschaften in der Staffel. Mir geht es in erster Linie um den Erfolg der Gemeinschaft. Wenn wir auch sportlich erfolgreich sein sollten, erfreut mich das dann natürlich um so mehr.
RWB: Wie ist der Verein derzeit aufgestellt, wirtschaftlich wie organisatorisch?
Kufahl: Finanziell stehen wir, wie die letzten Jahre, gut da. Schulden sind für uns ein Fremdwort. Die Beiträge sind bis jetzt trotz Corona stabil geblieben und hier sollte positiv für unsere Mitglieder erwähnt werden, dass keiner dem Verein den Rücken gekehrt hat. Keine Ausgaben, keine Einnahmen bestimmten die Pandemie. Der Vorstand hatte zusätzlich ein Aussetzen des Beitrages beschlossen. Ab Mitte 2021 haben wir wieder mit den Einzügen begonnen.
Da auch im Bereich Kasse ehrenamtlich gearbeitet wird, kommt es hier und da schon einmal zu Verzögerungen. Es scheint manchmal den ein oder anderen nicht klar das ein Amateurverein kein Dienstleister ist. Leider, so habe ich das Gefühl, möchte man in Verbandskreisen dies eher gerne so sehen. Meine Frau Silvia hat die Finanzen in einer eher dürftigen Lage damals übernommen und durch ihr berufliches Know-How modernisiert. Sie hat sich ebenfalls in jungen Jahren im Ehrenamt der DLRG sich engagiert. Auch ihr gebührt daher mein Dank dafür, dass wir heute wieder so gut dastehen.
RWB: Was wünschst du dir für die Zukunft im Allgemeinen für den Amateurfußball?
Kufahl: Amateurfußball kann man modernisieren und die Portale Fußball.de und die Organisation über das DFBnet ist schon prima und vereinfacht vieles. Allerdings übertreiben die EDVler es aber auch mit den zusätzlichen Angeboten. Auch hier sollten weiterhin die Basics wie Sport /Training und Jugendfußball bzw. Amateurfußball im Vordergrund stehen. „Amateure sind die wahren Profis“, solche Floskeln und überzogene Statements braucht es nicht! Der DFB könnte vielmehr den Clubs z.B. die Trainerausbildungen umsonst anbieten! Dies wäre eine gute Unterstützung der kleineren Clubs!
RWB: Vielen Dank für dieses Gespräch, lieber Thorsten.
Kufahl: Sehr gerne, bis bald.